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Digitale Durchführung der trilateralen Fortbildung für laotische Berufsschullehrer aus dem ländlichen Raum
Trilaterale Kooperation im Rahmen der beruflichen Bildung (China, Deutschland, Laos)

Im Rahmen einer integrierten Projektstrategie werden die Arbeitsbereiche „Entwicklung ländlicher Räume“ und „Berufsbildung“ der Hanns-Seidel-Stiftung in China im Rahmen einer ganzheitlichen Strategie zusammengebracht, da über die Berufsbildung Wertschöpfung und damit Synergien für eine stabile Entwicklung ländlicher Räume geschaffen werden können. Eine der Arbeitsschwerpunkte der Kooperation der Repräsentanz Shandong mit dem Berufsbildungs- und Fortbildungszentrum (BBZ/BFZ) Pingdu besteht dabei aus der Multiplikation, der über die Jahre vermittelten und von Pingdu angepassten Kompetenzen in dualer beruflicher Bildung über die Grenzen Chinas hinaus.

Nach dem erfolgreichen Start einer trilateralen Kooperationsmaßnahme (Laos, China Deutschland) zur Berufsbildung im ländlichen Raum 2018 im Rahmen einer Pilotveranstaltung, nahm der Leiter des Berufsfortbildungszentrum Pingdu im Juni 2019 am "Chinesisch-Deutschen Innovationsdialog für Berufsbildung" in Berlin teil. Im Rahmen dieses Besuches wurde von allen Seiten eine Etablierung und Weiterentwicklung dieses Formates beschlossen und noch im selben Jahr mit einer regulären Veranstaltung die Kooperation aufgenommen und damit verstetigt. Zuständig für die Durchführung und Umsetzung ist das vom HSS Office Shandong unterstützte internationale Zentrum des BBZ Pingdu, dass im Rahmen der Feierlichkeiten zur 30-jährigen Kooperation im Jahr 2019 gegründet wurde, um eine Basis für die internationale Tätigkeit zu haben. Diese Säule der Weiterentwicklung des BBZ Pingdu wird auch von Bildungsamt des Bezirks Qingdao als zuständige Aufsichts- und Umsetzungsbehörde getragen.

Die Corona-Pandemie stellte die Fortbildungstage im Jahr 2020 aber vor ungeahnte Herausforderungen. Duale Berufsbildung lebt von den Praxiselementen und Einbeziehung von Betrieben in die Ausbildung. Durch Grenzschließungen und Reisebeschränkungen konnte die laotischen Teilnehmer*innen dieses Jahr nicht direkt vor Ort am BBZ/BFZ von der, in chinesischer-deutscher Kooperation, aufgebauten Expertise der dualen Berufsausbildung profitieren. Gleichzeitig sind die methodischen und didaktischen Anforderungen an Onlineschulungen im Bereich der praxisorientieren Berufsbildung besonders hoch und die Teilnehmenden an der Fortbildung befanden sich größtenteils im ländlichen Raum in Laos und China.

Durch die Unterstützung der Repräsentanz Shandong der Hanns-Seidel-Stiftung´, hier vor allem durch den Aufbau einer Bildungsplattform und methodisch didaktische Fortbildung der Lehrer in Hinblick auf Online-Lehre, konnten das BBZ/BFZ Pingdu und seine Projektpartner, VEDI (Laos) und GIZ die Fortbildung ins Netz verlegen und trotz der Widrigkeiten zwischen dem 21.09.2020 und dem 29.09.2020 erfolgreich online durchführen.

Dabei wurden durch die Experten des BBZ/BFZ Pingdu neun verschiedene Themenblöcke bearbeitet. 135 laotische Berufsschullehrer konnten so an verschiedenen Schulungen zu Themen wie Pflanzen- und Tierzüchtung, Lebensmittelverarbeitung, Elektromechanik und Elektronik von landwirtschaftlichen Nutzmaschinen etc. teilnehmen.

Die trilaterale Fortbildung markierte einen weiteren Schritt hin zu einer größeren Wertschöpfung im ländlichen Raum um Armut und Landflucht entgegen zu wirken. Damit leistet die Fortbildung einen Beitrag zu den Nachhaltigkeitszielen (SDGs) der Vereinten Nationen. Zu nennen sind hier unter anderem „Keine Armut“ (SDG 1), „Hochwertige Bildung“ (SDG 4), „Reduzierung von Ungleichheiten“ (SDG 10), „Nachhaltige Städte und Gemeinden“ (SDG 11) und die Ziele aus den Bereichen Umweltschutz (SDG 14&15).

Nach dem erfolgreichen Abschluss der Fortbildung 2020 soll dieses Format auch in Zukunft weiterentwickelt werden. Sobald es die Corona-Pandemie zulässt, soll es in einem „Blended-Learning“ Ansatz münden. Dabei wird künftig eine Praxisphase vor Ort am BBZ/BFZ Pingdu durch theoretische Vorbereitungs- und Nachbereitungsphasen online begleitet werden, um so eine noch bessere Wirkung zu erzielen, da über die Bildungsplattform, die die online Ausbildungsinhalte enthält, diese noch nachhaltiger und langfristiger verankert werden können. Zusätzlich kann der Kontakt für eine Nachbetreuung noch besser aufrechterhalten werden. Falls notwendig können hier auch nachträglich weitere Lehr- und Lernmaterialien zur Verfügung gestellt werden.