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Berufliche Bildung und deutsche Handwerkskunst
Tag der Offenen Tür der Deutschen Botschaft

Made in Germany ist in China gefragt wie eh und je. Auf dem Tag der Offenen Tür der Deutschen Botschaft im Juni 2018 verschafften sich rund 2000 Gäste einen lebhaften Einblick in Hightech und Handwerk deutscher Unternehmen in China. Unter den Ausstellern fanden sich gleich drei Berufsbildungsprojekte der HSS.

 

Schon seit den 1980er Jahren unterstützt die Hanns-Seidel-Stiftung (HSS) in enger Zusammenarbeit mit Chinas Staatlicher Erziehungskommission, dem späteren Bildungsministerium, die Entwicklung der Beruflichen Bildung in der Volksrepublik. Als zentrales Element gesellschaftlicher Entwicklung ermöglicht Bildung Teilhabe und Chancengerechtigkeit und steht daher bis heute im Zentrum der Arbeit der HSS in China.

Botschafter Clauss mit seiner Frau und den Brauereifachleuten der HSS

Die konfuzianische Tradition der Hochschätzung literarischen Wissens bedingt ein bis heute nur geringes gesellschaftliches Ansehen Beruflicher Bildung in China. Im Sinne einer volkswirtschaftlich effizienten und sozial ausgewogenen Entwicklung fördert die chinesische Regierung seit einigen Jahren verstärkt die Entwicklung praktischer Ausbildungsgänge. Um deren Akzeptanz weiter zu erhöhen, beteiligte sich die HSS am Tag der Offenen Tür der deutschen Botschaft des Jahres 2018.

Das Engagement der HSS im Bereich der Beruflichen Bildung ist gekennzeichnet durch eine enge Verzahnung zwischen Theorie und Praxis, angelehnt an die deutsche duale Berufsausbildung. So leistet die HSS seit über 30 Jahren einen Beitrag zu mehr sozialer Gerechtigkeit.

Auf dem Tag der Offenen Tür hatten die mehrheitlich chinesischen Besucher die Möglichkeit, drei langjährige HSS-Berufsbildungsprojekte kennenzulernen. Vertreter der Brautechnischen Akademie Wuhan, des Berufsbildungszentrums Shiyan und des Berufsbildungszentrums Weifang vermittelten auf dem Botschaftsgelände Informationen und Anschauungsbeispiele zur Entwicklung der dualen Berufsausbildung in China.

Botschafter Clauss ist voll des Lobes für das Bier der Brautechnischen Akademie Wuhan

Seit 1988 unterstützt die HSS die Brautechnische Akademie Wuhan in Zentralchina. Diese bietet neben einer mehrjährigen beruflichen Ausbildung für Brautechniker und Braumeister auch einen Bachelorstudiengang im Fach Brauereiwesen in Zusammenarbeit mit der Technischen Universität München an. Das ausschließlich zu Ausbildungszwecken hergestellte Bier gerät zwar nicht in den freien Verkauf, für den Tag der Offenen Tür standen jedoch mehrere hundert Liter Bier zur Kostprobe bereit.

Das 1985 errichtete Berufsbildungszentrum Shiyan ermöglicht Facharbeiterausbildungen in verschiedenen Metall-, Kfz- und Elektroberufen. Auf dem Botschaftsgelände demonstrierten Ausbilder und Lehrlinge die Montage eines Motors und luden die Gäste ein, selbst Hand anzulegen.

Das Berufsbildungszentrum Weifang aus der gleichnamigen Stadt in der bayerischen Partnerprovinz Shandong präsentierte eine interaktive Kfz-Werkstatt für Jung und Alt. Die Kooperation mit der HSS besteht seit dem Jahr 1990.

Autor: Dominik Sprenger