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Eco Forum Global – Beiträge zum Forum Armutsbekämpfung

Vom 9. bis 10. Juli 2016 fand in Guiyang, Provinz Guizhou, das Eco Forum Global 2016 statt. Die Hanns-Seidel-Stiftung war neben einem eigenen Forum zur beruflichen Bildung auch mit vier Beiträgen im Forum zur Armutsbekämpfung vertreten, das federführend von der Chinesischen Akademie für Agrarwissenschaften organisiert wurde. Die HSS und die Bayerische Akademie Ländlicher Raum waren Mitveranstalter.

Michael Klaus und Vertreter des CLSPI beim Subforum in Puding

Räumliche Gerechtigkeit ein wesentlicher Beitrag zur Armutsbekämpfung

Univ.-Prof. Dr.-Ing. Holger Magel und Dr. Otto Hünnerkopf, Mitglied des Bayerischen Landtags, nahmen auf der Veranstaltung eine Doppelrolle ein. Neben dem Forum „Berufsbildung und Umweltschutzkultur“ waren sie auch im Forum zur Armutsbekämpfung mit Vorträgen vertreten. Das Forum zur Armutsbekämpfung war eines der zentralen Foren des Eco Forum Global (EFG) 2016 und gliederte sich in mehrere Subforen auf. Prof. Magel und Dr. Hünnerkopf hielten in der zentralen Abendveranstaltung mit dem Titel „Umweltschutzkultur und Armutsbekämpfung“ je einen kurzen Vortrag. Unter den vielen hochrangigen Teilnehmern befanden sich unter anderem ein Richter des Obersten Bundesgerichts Brasiliens, ein Vizeminister aus Ruanda, Prof. Zheng Yongnian von der National University Singapur sowie Tang Min, Berater des chinesischen Staatsrats. Dieser Rahmen gab Gelegenheit, deutsche und europäische, im Bereich gesicherte Bodenrechtsverhältnisse auch globale Ansichten und Erfahrungen zu präsentieren. Vor allem nutzte Magel in seiner Funktion als Präsident der Bayerischen Akademie für Ländlichen Raum und damit auch Mitveranstalter die gute Gelegenheit, öffentlich für mehr Gerechtigkeit für ländliche Räume und eine Balance zwischen Stadt und Land zu werben. Die Tatsache, dass die regierungsnahe Internetplattform China Development Gateway über diesen Aspekt berichtete, zeigte das hohe Interesse und spiegelte den Neuigkeitswert wider. Hünnerkopf, in seiner Funktion als stellvertretender Sprecher, stellte umfassend dar, welchen Stellenwert Natur und Landschaftsschutz für Bayern hat und wie dies durch politische Programme unterstützt werden kann.

Präsentation zur Armutsbekämpfung im ländlichen Raum

Integrierte Flurneuordnung und Dorferneuerung – Beiträge zur Armutsbekämpfung

Dr. Michael Klaus, Auslandsmitarbeiter der Hanns-Seidel-Stiftung (HSS) und zuständig für den Bereich Entwicklung ländlicher Räume des Regionalprojektes China, war in den thematischen Subforen „Armutsbeseitigung und gesellschaftlicher Aufbau“ an der Guizhou Minzu Universität und „Landwirtschaft und Armutsbekämpfung“ im Landkreis Puding eingesetzt. Beide Vorträge zeigten mit unterschiedlichen Schwerpunkten auf, wie eine integrierte Entwicklung mit Berücksichtigung der Daseinsgrundfunktionen Beiträge zur Armutsbekämpfung und Verbesserung der Lebens- und Umweltsituation leisten können. Er bezog sich auch auf Erfahrungen aus Pilotprojekten der HSS in China. Auch hier erfolgte eine wirkungsvolle Berichterstattung, da ein Bericht der Nachrichtenagentur Xinhua von der Zeitung China Daily in ihre Onlineausgabe aufgenommen wurde.

Landschaftsbild um Guiyang

Internationale Veranstaltungen – Grundlage für Netzwerkarbeit

Die Teilnahme an dieser und ähnlichen Veranstaltungen dient einerseits der Multiplikation von Inhalten, andererseits der Kontaktaufnahme und Netzwerkpflege mit anderen relevanten Organisationen, etwa dem Entwicklungsprogramm der Vereinten Nationen oder der Chinesischen Akademie für Agrarwissenschaften (CAAS). Das Umfeld der EFG 2016 zeigte jedoch auch, wie sehr Theorie und Wirklichkeit beim Thema Umweltschutz und nachhaltiger Entwicklung oft noch auseinanderklaffen. So werden zum Beispiel die reizvollen und jenen der berühmten Gegend von Guilin ähnlichen Karsthügel in der Region im Dienste der Infrastrukturentwicklung (etwa für einen neuen Flughafen) abgetragen oder als Steinbruch weithin sichtbar ausgebeutet und anschließend nicht renaturiert. Wertvolle Landschaften werden also trotz der Betonung der Notwendigkeit einer nachhaltigen Entwicklung nicht effektiv geschützt. Hier setzt die Arbeit der HSS Akzente. Das zeigten die Reaktionen von Publikum und Presse auf die von Prof. Magel vorgestellte Theorie der räumlichen Gerechtigkeit ebenso wie auf die von Dr. Klaus vorgestellten und in Pilotprojekten zusammen mit den Partnern umgesetzten integrierten Ansätze.

Autor: Dr. Michael Klaus