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Bundesminister Gerd Müller besucht das Berufsbildungszentrum Pingdu

Im Zuge seiner Chinareise besuchte Bundesminister Dr. Gerd Müller am 11. Mai 2017 das Berufsbildungszentrum (BBZ) Pingdu. Neben einer ausgiebigen Besichtigung wurde auch die Einbindung des Zentrums in die deutsch-chinesische Entwicklungspartnerschaft diskutiert.

Minister Müller in der Lehrwerkstatt für Holzverarbeitung

Zuvor hatte Müller das neue Zentrum für nachhaltige Entwicklung in Peking eingeweiht – eine Kooperation der Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) und des chinesischen Handelsministeriums. Seine Reise stand ganz im Zeichen einer neuen globalen Partnerschaft für nachhaltige Entwicklung und Berufsbildung. Trilaterales Engagement in Klimaschutz, Welternährung sowie urbane und ländliche Entwicklung sind der Kern der deutsch-chinesischen Kooperation. Eine Strategie, in die das seit 2002 mit Hilfe der Hanns-Seidel-Stiftung (HSS) zu einem Bildungs- und Fortbildungszentrum nach deutschem dualem Vorbild ausgebaute Berufsbildungszentrum (BBZ) Pingdu bestens passt. Denn neben chinesischen Berufsschülern und Berufsschullehrern werden hier seit Jahren auch Teilnehmer aus anderen asiatischen Ländern fortgebildet. Trilateralität sei hier längst gelebte Praxis, so Dr. Michael Klaus, zuständiger Projektleiter der HSS in Shandong. Das BBZ Pingdu hat sich dabei auf die ländlichen Berufe in den Bereichen Agrarwirtschaft und Nahrungsmittelverarbeitung spezialisiert. 

Maisfelder, Obstplantagen und Viehställe gehören ebenso zur Schule in Pingdu wie die Klassenzimmer. So konnte der Minister der chinesischen Schülerin Zhang Hui beim Beschneiden der Birnbäume über die Schulter schauen. Zhang kann hier den praktischen Teil ihres Handwerks auf den weitläufigen Außenanlagen erlernen. Bayerische Handwerkskunst, die schmeckt, bemerkte der Minister bei dem anschließenden Besuch der Metzgerei, als er den extra für ihn gefertigten Leberkäse kostete.

Minister Müller im Gespräch mit einer Schülerin

Pingdu als trilaterales Zentrum

Dabei hatten Müller und Klaus Zeit sich intensiv über die Ansätze der HSS zu ländlicher Entwicklung in China auszutauschen. Gerade im Kontext des neu gegründeten Zentrums für nachhaltige Entwicklung in Peking plädiert Minister Müller dafür, das BBZ Pingdu zu einem deutsch-chinesischen Zentrum für trilaterale Entwicklungszusammenarbeit auszubauen. China gehe mit gutem Beispiel voran und die gewonnenen Kenntnisse könnten wirkungsvoll in die asiatischen Nachbarländer exportiert werden. Ein Anliegen, das beide Partner verbindet. Seit 2009 bezieht China keine Entwicklungshilfe mehr von Deutschland. Nach der Entwicklungshilfe kommt nun die Kooperation für ein trilaterales Engagement in Asien und Afrika. Eine gute Berufsausbildung ist eine der Säulen dieser Entwicklungsstrategie. So umschrieb Müller, der selbst auf den zweiten Bildungsweg seinen Diplom-Wirtschaftspädagogen erlangt hat, das BBZ Pingdu als Leuchtturm, der der Jugend auf dem Land eine Zukunft geben könne. 

Autor: Sebastian Kade