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Internationale Konferenz zur Entwicklung ländlicher Räume in Qingzhou

Bereits zum dritten Mal lud die Hanns-Seidel-Stiftung zum jährlichen internationalen Symposium zur Entwicklung ländlicher Räume ein. In diesem Jahr fand die Veranstaltung, die von über 130 Teilnehmerinnen und Teilnehmern aus China, Korea, Südostasien, Australien und Deutschland besucht wurde, in Qingzhou statt.

HSS Shandong

Unter den Gästen befanden sich neben renommierten Wissenschaftlern auch hochranginge Politiker, Verwaltungsbeamte und Vertreter der Zentralen Parteihochschule der Kommunistischen Partei Chinas. Dr. Michael Klaus, Chefrepräsentant des HSS Büros Shandong, Song Shoujun, Vize-Direktor des Amts für Land und Ressourcen der Provinz Shandong, und Geng Huaijin, Vizebürgermeister der Stadt Qingzhou, hielten die Eröffnungsrede. Song betonte die bisherige gute Zusammenarbeit zwischen der Provinz Shandong und der Hanns-Seidel-Stiftung. Insbesondere vor dem Hintergrund des 19. Parteitags sei die Entwicklung Ländlicher Räume nochmals deutlich in den Fokus gerückt und von zentraler Bedeutung für die Entwicklung Chinas, Asiens und der Welt.

HSS Shandong

Fachlicher Austausch und Vernetzung

Experten aus zehn Ländern – Australien, China, Deutschland, Kambodscha, Laos, Myanmar, Philippinen, Thailand, Vietnam und Südkorea – teilten drei Tage lang ihr Wissen und ihre Erfahrung in Präsentationen, Workshops und Vernetzungsgesprächen. Prof. Dr. Wu Cifang, Dekan an der Landakademie für Nationale Entwicklung der Zhejiang Universität, und Prof. Dr. Holger Magel, Emeritus der Technischen Universität München, gaben mit ihren Präsentationen den Auftakt. Mit Best Practice Beispielen zur Stärkung ländlicher Räume betonten beide die zentrale Bedeutung des Themas für eine ausgewogene Entwicklung. Hierzu erläuterte Magel das von ihm entwickelte Modell der Räumlichen Gerechtigkeit, das Grundlage der Beratungen der Enquetekommission des Bayerischen Landtags für die Diskussion gleichwertiger Lebens- und Arbeitsbedingungen ist.

HSS Shandong

Lothar Winkler, Leiter des Amts für Ländliche Entwicklung in Oberfranken, Prof. Dr. Guo Zhaohui, stellvertretender Leiter der Wirtschaftsabteilung der Zentralen Parteihochschule der Kommunistischen Partei Chinas, und Dr. Zhao Yuntai, China Land Surveying and Planning Institute, gaben schließlich wichtige Impulse anhand praktischer Beispiele aus Deutschland und China. Dr. Guo betonte hierbei wie wichtig ein guter Austausch sei und stellte vor, welche Erfahrungen ihm während seiner Delegationsreisen in Deutschland gemeinsam mit der HSS neue Denkanstöße geben konnten.
Christian Graefen, Gesellschaft für internationale Zusammenarbeit, Wilson John Barbon, International Institute for Rural Reconstruction Myanmar, und Wan Yang, Landesa Institut, gaben schließlich Einblicke in die praktische Arbeit und Rolle von Entwicklungsorganisationen in der ländlichen Entwicklung Afrikas, Myanmars und Chinas. Barbon stellte hierbei die Arbeit des IIRR, das auf einen aus China stammenden Gründer zurückgeht, vor. Die Organisation erarbeitet gemeinsam mit der ländlichen Bevölkerung Konzepte für nachhaltige Agrarwirtschaft und bildet Landwirte langfristig zu Multiplikatoren aus.

Guo Yiqiang, China Land Consolidation and Rehabilitation Center, Dr. Rohan Bennett, Privatdozent der Technischen Universität Swinburne, Australien, Dr. Fahria Masum, Consultant im Bereich Landmanagement, und Chen Weifeng, Agaruniversität Shandong, stellten anschließend verschiedene Ansätze und Strategien für eine klimaangepasste ländliche Entwicklung vor.

HSS Shandong

Ergebnisse und Aussichten

Sowohl die geladenen Referenten, als auch die Teilnehmer waren sich am Ende dreier hochinteressanter Tage einig: Der Klimawandel stellt die Ländliche Entwicklung global vor enorme Herausforderungen, denen man nur in guter Zusammenarbeit begegnen kann. Hierbei sollte auf ein Gleichgewicht zwischen ruralen und urbanen Lebensräumen geachtet und die Menschen selbst als Experten für ihre individuellen Lebensräume gesehen werden. Zur Umsetzung dieser Maßnahmen sind eine gute Regierungsführung von zentraler Bedeutung. Entscheidend für die Zukunft ländlicher Räume - egal in welchem Land -  sind gut funktionierende staatliche wie zivilgesellschaftliche Institutionen und Akteure.
Um den globalen Herausforderungen, wie Klimawandel, Migration, Flucht und Ernährungsunsicherheit, angemessen begegnen zu können, bildet ein internationaler Austausch von Fachwissen und Erfahrungen die zentrale Grundlage.
Diesem Wunsch der Teilnehmer möchte das Repräsentanzbüro Shandong gerne entsprechen. So dankte Dr. Michael Klaus allen Teilnehmern für ihre wertvollen Beiträge und versprach die internationale Konferenz im nächsten Jahr zu wiederholen.

Autorin: Melanie Kade